Für meine Tochter

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Manchmal bringt mich meine Tochter an meine Grenzen. Manchmal zweifle ich an unserer Zusammenarbeit. Es gibt Tage, da darf ich nichts von ihr erwarten. Sie ist müde, hat keine Lust und überhaupt. Es gibt Tage, da erwarte ich nichts von ihr und sie vollbringt Unglaubliches und ich bin erstaunt über ihr Können, ihre Fantasie und ihren Willen. Es gibt Tage, da bekomme ich Panik und schaue was die Schulkinder in ihrem Alter alles lernen und was Elena dieses Jahr noch alles lernen sollte. Obwohl wir eigentlich ziemlich frei sind. Dem Inspektor muss ich ja theoretisch nur die Fortschritte meines Kindes aufzeigen. Dies sind dann die ganz schlechten Tage wo überhaupt nichts mehr geht und ich mich frage, wohin das noch führt. Und dann denke ich an diese Arbeit, welche Elena während einer Schulstunde mit ihrer Cousine in der Schweiz gemacht hat. Sie sollte Linien mit Kleinbuchstaben schreiben. Nicht gerade sehr anregend. Doch Elena hat es geschaft eine interessante Arbeit daraus zu machen und trotzdem die Weisung der Lehrerin zu befolgen. Ruth, falls du diesen Eintrag liest, kannst du mir bitte alle Fehler mitteilen. Ich zweifle nämlich momentan sehr an meiner Rechtschreibung und meiner deutschen Sprache, woher das wohl kommt? Von meinen Schuldiktaten mit dreissig Fehlern? Von Beurteilungen und Verurteilung? Und trotzdem wage ich es, meine Kinder selbst zu unterrichten. Was für eine Verantwortung! Wenn alles schief kommt, kann ich wenigstens nicht dem Schulsystem und den Lehrern Schuld geben.

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